Original upload date: Sun, 11 Jun 2023 00:00:00 GMT
Archive date: Mon, 25 Sep 2023 12:16:50 GMT
Den Wald retten mit der Motorsäge? Bäume fällen gegen Klimawandel? In Franken soll aus einem dichten Hochwald ein Mittelwald entstehen. Heißt: Motorsäge im Einsatz, Bäume fällen. Kleine und große Buc
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hen fallen der Kettensäge zum Opfer. Doch so soll ein Wald der Zukunft entstehen, bereit für den Klimawandel. Denn der Schnitt hilft, den Buchenwald stabiler zu machen. Bei der großen Baumfäll-Aktion im Landkreis Forchheim werden Dreiviertel aller Buchen abgesägt. Große Bäume bleiben stehen, doch dazwischen wird es licht und kahl. Der Klimawandel und die damit einhergehende Trockenheit und Hitze machen den Schritt notwendig.
Im dichten Hochwald gibt es bei Dürre zu wenig Wasser für zu viele Bäume. Die Bäume verdursten, stehen unter Stress, ihr Wachstum ist eingeschränkt. Wenn man kleinere Buchen als Brennholz fällt und nur große für Bau- und Starkholz stehen lässt, bleiben für die wenigen Bäume mehr Ressourcen: Wasser und Nährstoffe. Ein Wald der Zukunft, der auf alten Ideen beruht: Schon vor Jahrhunderten war der Mittelwald eine typische Waldform, die mehrere Nutzen in sich vereinte.
Doch durch den Umbau des Waldes mit der Säge entsteht ein Forst, der erstmal schlimm aussieht. Baumstümpfe, kahle Flächen, nur noch einzelne Bäume. Vielen Waldfreunden geht der Eingriff in den Forst zu weit. Förster Daniel Schenk bekommt deshalb auf Facebook Shitstorms angesichts der gefällten Bäume. Dabei bietet der Mittelwald auch ökologische Vorteile: im lichten Mittelwald gibt es mehr Biodiversität: Hier tummeln sich Insekten und bedrohte Schmetterlinge. Auch neue Baumarten wie Eiche und Ahorn, die den Wald widerstandsfähiger machen, haben so eine Chance.
Autorin: Kirsten Zesewitz
Aus der Sendung vom 09.06.2023.
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